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20. Januar 2022 | Aus dem Landtag, Bildung, Familie, Jugend, Kinder, Reden

Lesen und Schreiben – Schlüssel zur Welt

Petra Budke am Podium des Brandenburger Landtages in Potsdam.Stellen Sie sich vor, Sie gehen durch eine fremde Stadt und Sie können nichts lesen. Kein Straßenschild, kein Haltestellenschild, keine Hinweistafel. Vielleicht haben Sie selber diese Erfahrung im Ausland schon mal gemacht. Dann können Sie gut nachfühlen, wie unsicher man sich in dieser Situation fühlt.

Im Bildungsausschuss durften wir das in einem kleinen Experiment ausprobieren, wir mussten einen Text in Spiegelschrift entziffern. Die Schwierigkeiten, die wir Bildungsfachleute damit hatten, führten uns deutlich vor Augen, wie es Menschen tagtäglich ergeht, die nicht gut lesen und schreiben können.

Nicht, oder nicht sicher, Lesen und Schreiben zu können, hat schwerwiegende Einschränkungen in der gesellschaftlichen Teilhabe zur Folge. Sie beginnen im Alltagsleben, beim Einkaufen, bei der Mobilität oder beim Vertragsabschluss.

Sie berühren wesentliche Lebensbereiche wie Ernährung, Gesundheit,

Kindererziehung oder Finanzen. Und sie enden bei gravierenden Einschränkungen im Berufsleben.

Betroffen sind leider nicht wenige. Laut der sogenannten LEO- Studie („LEO – 2018 – Leben mit geringer Literalität“) der Universität Hamburg (2019) haben 6,2 Millionen Erwachsene in Deutschland sehr große Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Sie können entweder gar nicht oder nur Wörter oder allenfalls einfache Sätze (Alpha-Level eins bis drei) lesen und schreiben. Etwa die Hälfte sind deutsche Muttersprachler*innen.

Runtergebrochen auf das Land Brandenburg wären das etwa 180.000 Menschen. Weitere Betroffene haben große Probleme bei der Rechtschreibung (Alpha-Level 4). Zusammengenommen entspräche die Zahl der (von Alpha-Level eins bis vier) Betroffenen in Brandenburg rund 500.000 Menschen der erwachsenen Bevölkerung bis 64 Jahre.

Die Ursachen sind vielfältig. Viele Betroffene haben sogenannte gebrochene Bildungsbiographien, sie haben keinen Schul- oder Berufsabschluss und wurden durch Förderprogramme bisher nicht erreicht. Einige sind berufstätig, können aber durch die Lese- und Schreibschwierigkeiten meist nur einfache Tätigkeiten im Niedriglohnsektor ausführen und haben kaum Aufstiegsmöglichkeiten.

Um diese heterogene Zielgruppe zu erreichen, bedarf es daher besonderer, niedrigschwelliger und individueller Lernangebote.

2006 begann das Land Brandenburg mit der Förderung von Kursen zur

Alphabetisierung und Grundbildung mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Bisher wurden von den Volkshochschulen und anderen Weiterbildungseinrichtungen bereits über 600 Alphabetisierungs- und Grundbildungskurse durchgeführt, u.a. auch in den Justizvollzugsanstalten.

Seit 2015 wurden in Brandenburg in neun Landkreisen Grundbildungszentren aufgebaut. Sie haben das Ziel, zusätzlich zu den Kursen niedrigschwellige, individuelle und alltagsbezogene Angebote zu machen, um die häufig schwer erreichbare Zielgruppe für Bildungsangebote und Kurse zu gewinnen.

Seit 2016 beteiligt sich das Land Brandenburg gemeinsam mit dem Bund, den Ländern und weiteren gesellschaftlichen Organisationen an der „Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung“.

In einem Fachgespräch im Bildungsausschuss wurden viele erfolgreiche Beispiele aus der Arbeit der Grundbildungszentren vorgestellt. Lerncafés und Lernstuben, ein „Vorlese-Express“ oder Veranstaltungsreihen gehören dazu.

In Potsdam gibt es darüber hinaus das Projekt „Grubiso“ (Grundbildung im Sozialraum), das bis letztes Jahr aus Bundesmitteln gefördert wurde. Ich konnte mir selbst vor Ort einen Einblick in die Arbeit verschaffen und mir auch die Unterrichtsmaterialien anschauen. Es hat mich sehr begeistert, wie zum Beispiel mit Bildmaterial, Spielen oder Kochrezepten praxisnah gearbeitet wird. Auch das Engagement der vielen Ehrenamtlichen ist beachtlich – und notwendig für die

individuelle Förderung. Ich hoffe sehr, dass das Projekt auch in Zukunft von der Stadt Potsdam weitergeführt werden kann.

Hier zeigt es sich, wie wichtig es in diesem Bereich ist, Ehrenamtliche einzubinden und zu qualifizieren und überhaupt die breite Öffentlichkeit für die Problematik zu sensibilisieren.

Schließlich leisten die Grundbildungszentren auch einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung, zur Vernetzung mit Jobcentern, Jugendberufsagenturen oder anderen Multiplikatoren.

Die aktuelle Förderperiode der Grundbildung aus ESF-Mitteln endet mit dem Jahr 2022. In unserem Antrag geht es daher darum, die wichtige Arbeit der Grundbildungszentren in der neuen ESF-Förderperiode ab 2023 abzusichern und auszubauen.

Ziel ist, in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt ein Grundbildungszentrum einzurichten, um einen wohnortnahen Zugang zu ermöglichen.

(Bislang gibt es Grundbildungszentren in Potsdam, Frankfurt (Oder), Elbe-Elster, Ostprignitz-Ruppin, Spree-Neiße, Teltow-Fläming, Uckermark, Potsdam- Mittelmark, Barnim. Es fehlen noch Brandenburg Havel, Havelland, Prignitz, Oberhavel, Märkisch-Oderland, Oder-Spree, Cottbus, Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz).

Außerdem wollen wir die Zahl der geförderten Kurse bedarfsgerecht erhöhen. Die Beantragung und Abrechnung muss für die Anbietenden möglichst unbürokratisch erfolgen. Wichtig ist, um möglichst viele Menschen niedrigschwellig zu erreichen, dass die Kurse weiterhin kostenfrei angeboten werden können.

Auch thematisch möchten wir das Angebot ausweiten. Insbesondere die Förderung der Medienkompetenz muss in Zeiten der Digitalisierung und Nutzung von sozialen Medien stärkere Aufmerksamkeit bekommen.

Perspektivisch sollten weitere Zielgruppen einbezogen werden. Dazu gehören beispielsweise Nicht-Muttersprachler*innen sowie Menschen mit Behinderung. Die Förderung von „Leichter Sprache“ nutzt auch vielen Gering-Literalisierten.

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zum Schluss kommen.

Lesen und Schreiben ist ein elementarer Schlüssel zur Welt. Deshalb wollen wir die Arbeit der Grundbildungszentren und

Alphabetisierungskurse für die nächste ESF-Förderperiode absichern und ausweiten. Die Betroffenen sollen durch die Vermittlung von Lese- und Schreibkompetenz ermutigt und befähigt werden, selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Das stärkt auch Familien. Dass Eltern vorlesen oder bei den Hausaufgaben

helfen können trägt auch dazu bei, dass Illiteralität nicht an die nächste Generation weitergegeben wird.

Ich bitte um Zustimmung zu unserem Antrag!

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16. Dezember 2021 | Allgemein, Kinder

Mehr Personal für Krippe

In Brandenburgs Krippen wird aufgestockt: Ab August 2022 sinkt der Personalschlüssel für die unter Dreijährigen von derzeit 1:5 auf 1:465. In ganz Brandenburg „sind das 470 Vollzeitäquivalente mehr“, sagte Petra Budke in ihrer Rede im Landtag.

In den Folgejahren werde der Schlüssel weiter gesenkt.  „Das verbessert nicht nur die Situation für die Kinder, sondern es entlastet auch die Erzieher:innen und macht den Beruf attraktiver“, so Budke. Nur wenn genug Erzieher:innen ausgebildet würden, könne auch entsprechend eingestellt werden.

„Kinder haben ein Recht auf eine gute Bildung, Erziehung und Betreuung. Wir setzen alles daran, diesem Anspruch Rechnung zu tragen“, betonte die Fraktionsvorsitzende.

 

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17. November 2021 | Allgemein, Bildung, Familie, Kinder

Kita: Bessere Betreuungsschlüssel und weitere Schritte zur Beitragsfreiheit

In der frühkindlichen Bildung wird trotz angespannter Haushaltslage mehr zusätzlich investiert als in anderen Bereichen, so Petra Budke bei der Debatte über Verbesserungen in der Kinder- und Jugendhilfe. „Kinder haben ein Recht auf gute Bildung, Erziehung und Betreuung“, sagte sie. Denn die ersten Lebensjahre seien entscheidend für die Zukunftschancen eines Kindes. Noch lägen die Betreuungsschlüssel Brandenburgs für Erziehende im Kitabereich im Bundesvergleich weit hinten. Andererseits habe die Koalition den Schlüssel im vergangenen Jahr für 3-6-Jährige bereits von 1:11 auf 1:10 verringert. Und ab 1.08.2022 werde auch der für die unter Dreijährigen auf 1,465 gesenkt. Weitere Schritte seien geplant.

Die Beitragsfreiheit für die Kita sei ein wichtiges Element der Familienförderung. Deshalb werde es 2023 und 2024 weitere Schritte bei der Beitragsfreiheit geben.  Budke: „Dafür werden wir trotz knapper Kassen sehr viel Geld in die Hand nehmen – aber jeder einzelne Cent ist es wert.“

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28. Juni 2021 | Allgemein, Bildung, Havelland, Jugend, Kinder, Mobilität

Budke: Produktiver Austausch mit Landrat Lewandowski

28.06.2021 Treffen von Petra Budke mit Landrat Roger Lewandowski

Die Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen für das Havelland, Petra Budke, besuchte am Montag zum Auftakt ihrer Sommertour Havellands Landrat Roger Lewandowski in Rathenow, um mit ihm über die Zusammenarbeit zwischen Landes- und Kreisebene und die nachhaltige Entwicklung des Havellands zu sprechen.

„Ich habe mich sehr über den guten und produktiven Austausch zu vielen aktuellen Themen wie Mobilität, Digitalisierung, Gesundheit oder innovative Projekte gefreut“, sagte Budke nach dem Treffen. „Besonders die Entwicklung des Bahn- und Radverkehrs war ein Schwerpunkt des Gesprächs. Ich hoffe, dass in Zukunft die Taktzeiten für die Bahnverbindungen über Falkensee und Wustermark deutlich kürzer werden. (mehr …)

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3. Februar 2021 | Bildung, Havelland, Jugend, Kinder, Mobilität

Querungshilfe kommt – Mehr Sicherheit für Schüler:innen aus Schönwalde

Petra Budke: „Fahrradfahrer:innen haben es hier wirklich schwer.“ Foto: Peter-Paul Weiler

Schülerinnen und Schüler aus Schönwalde können bald sicherer nach Falkensee gelangen: „Auf der L20 wird noch in diesem Jahr an der Einmündung in den Havelländer Weg eine Querungshilfe entstehen“, kündigt die Grünen-Wahlkreisabgeordnete Petra Budke an.„Bislang müssen sie auf ihrem Schulweg nach Falkensee die vielbefahrene L20 queren – das ist im Moment an der Stelle relativ gefährlich, genauso wie bei der darauffolgenden Bushaltestelle. Deshalb freut es mich zu hören, dass der Bedarf einer Querungshilfe auch im Verkehrsministerium gesehen wird, dieses erste Planungsschritte unternommen hat und noch dieses Jahr bauen will. Wünschenswert wäre natürlich, wenn diese zum Schulstart des neuen Schuljahres nach den Sommerferien bereits fertig gestellt wäre. Dafür werde ich mich beim Verkehrsministerium weiter einsetzen.“ (mehr …)

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27. September 2020 | Allgemein, Gesundheit, Havelland, Jugend, Kinder, Mobilität, Senioren, Sport

Radwegekirche in Zeestow eingeweiht

  • Vor dem Hinweisschild stehend
    27.09.2020, Zeestow. Grünen-Fraktionsvorsitzende Petra Budke nimmt an der Widmung etra Budke im Gespräch mit Martin Eiselt, Vizevorsitzender im Evangelischen Kirchenkreis Falkensee (Foto: Peter-Paul Weiler)
Heute in Zeestow eingeweiht: die erste Radwegekirche im Havelland mit Lademöglichkeit für E-Bikes, Teeküche und Spielplatz. Was für eine schöne Idee!

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24. September 2020 | Allgemein, Aus dem Landtag, Jugend, Kinder

Moria – eine Schande für Europa!

Petra Budke am Redepult

Petra Budke im Brandenburger Landtag.
Foto: Peter-Paul Weiler

Petra Budkes Rede zum Entschließungsantrag Antrag der Fraktion DIE LINKE „Den Geflüchteten aus Moria schnell helfen!“ am 24.09.2020 im Landtag Brandenburg:

Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, lieber Abgeordnete, liebe Zuschauende,

Moria brennt!

Diese Nachricht hat am 9. September mir und vielen anderen schlaflose Nächte bereitet. Auch jetzt noch frage ich mich: Wie mag es den Menschen dort gehen, besonders den Kindern und Jugendlichen, und denjenigen, die ohnehin schon traumatisiert sind?

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14. August 2020 | Allgemein, Bildung, Havelland, Jugend, Kinder, Prignitz

Grünen-Fraktion setzt sich für Schulgesundheitsfachkräfte ein

vlnr: AWO-Projektleiterin Gudrun Braksch, Grünen-Fraktionsvorsitzende Petra Budke und AWO-Referent Stefan Engelbrecht.

Die Grünen-Fraktion im Brandenburger Landtag unterstützt das zum Jahresende auslaufende Modellprojekt „Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen im Land Brandenburg“. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig es sei, dass die Kinder und Jugendlichen eine gute gesundheitliche Betreuung haben, sagte Fraktionsvorsitzende Petra Budke nach einem Gespräch mit dem Projektträger AWO Bezirksverband Potsdam e.V. am Freitag. „Eine Verlängerung muss das Ziel sein“, so Budke.

In dem Gespräch berichteten AWO-Projektleiterin Gudrun Braksch und Referent Stefan Engelbrecht über den aktuellen Stand des Modellprojektes. „Brandenburg hat es erfunden. Wir wollen diesen Vorsprung behalten“, sagte Braksch. Im Rahmen des Projektes sind bereits seit 2016 Schulgesundheitsfachkräfte in neun Modellregionen im Land Brandenburg im Einsatz. (mehr …)

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10. April 2020 | Allgemein, Covid-19, Jugend, Kinder

Budke: Auch Ostern gibt es schnelle und unbürokratische Hilfe

Ganz gleich, ob es familäre Streitigkeiten, Geld- oder Gesundheitssorgen sind: Auch Ostern gibt natürlich die Möglichkeit zur Hilfe, sagt die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Petra Budke in ihrem Video-Statement und fügt hinzu: „Familien können kurzfristig und unbürokratisch den Kinderzuschlag bei der Agentur für Arbeit online beantragen.   Vermieter dürfen Sie jetzt auch nicht einfach kündigen. Wenn es Probleme zum Beispiel mit häuslicher Gewalt gibt, zögern Sie nicht, den Notruf oder die entsprechenden Hilfetelefone anzurufen. Auf meiner Seite finden Sie zur Zeit oben rechts entsprechende Adressen. Ich hoffe, Sie brauchen diese Nummern nicht – und wünsche Ihnen viele leckere Ostereier und eine gute Osterzeit. Ich werde mich nach Ostern im Landtag weiter dafür einsetzen, dass wir diese Krise gut bewältigen.“

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2. April 2020 | Allgemein, Havelland, Jugend, Kinder, Prignitz

Die wichtigsten Hilfeangebote – telefonisch, online, kostenfrei und anonym

Die wichtigsten Nummern auf einem Blick. Quelle: UBSKM

Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) hat eine Liste mit den wichtigsten Hilfsangeboten zusammengestellt – für alle Ratsuchenden.

In der aktuellen Corona-Krise sind Familien vielfach lange und ununterbrochen zusammen, oft beengt und ohne Privatsphäre. Die starken Einschränkungen des öffentlichen Lebens können die Gefahr für häusliche und sexualisierte Gewalt erhöhen.  Bitte denken Sie fürsorglich. Soziale Nähe bei physischer Distanz ist wichtig!

 

 

 

 

 

 

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