Die Grünen-Fraktion im Brandenburger Landtag unterstützt das zum Jahresende auslaufende Modellprojekt „Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen im Land Brandenburg“. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig es sei, dass die Kinder und Jugendlichen eine gute gesundheitliche Betreuung haben, sagte Fraktionsvorsitzende Petra Budke nach einem Gespräch mit dem Projektträger AWO Bezirksverband Potsdam e.V. am Freitag. „Eine Verlängerung muss das Ziel sein“, so Budke.
In dem Gespräch berichteten AWO-Projektleiterin Gudrun Braksch und Referent Stefan Engelbrecht über den aktuellen Stand des Modellprojektes. „Brandenburg hat es erfunden. Wir wollen diesen Vorsprung behalten“, sagte Braksch. Im Rahmen des Projektes sind bereits seit 2016 Schulgesundheitsfachkräfte in neun Modellregionen im Land Brandenburg im Einsatz. Aktuell arbeiten 18 Schulgesundheitsfachkräfte in Voll- oder Teilzeit für die Kinder und Jugendlichen an den 27 Schulen – Grund- und Oberschulen sowie ein Oberstufenzentrum. Zumindest diese Arbeitsplätze müssen nach Überzeugung des Initiators AWO Potsdam unbedingt erhalten bleiben. Sonst gehen die in den vergangenen vier Jahren entstandenen wertvollen Strukturen verloren.
Die Fachkräfte sind vor allem bei Verletzungen oder Erkrankungen der Kinder und Jugendlichen in der Schule schnell zur Stelle. Sie beraten in Gesundheitsfragen von der richtigen Ernährung bis zu ausreichender Bewegung, unterstützen die Kinder- und Jugendgesundheitsdienste der Kommunen und betreuen chronisch kranke Kinder in den Schulen. Besondere Beachtung finden hierbei viele Kinder aus Familien, die auf Grund ihrer finanziellen Lage Schwierigkeiten haben.
Das Land Brandenburg hat im Bereich der Schulgesundheit mit dem durch den AWO Bezirksverband Potsdam initiierten und maßgeblich durch das Landessozialministerium, das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, die AOK Nordost und die Unfallkasse Brandenburg unterstützten und finanzierten Modellprojekt eine Vorreiterrolle eingenommen. Viele andere Bundesländer wie das Partnerland Hessen, aber auch Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen oder Berlin haben sich in den vergangenen drei Jahren ebenfalls auf den Weg gemacht und eigene Projekte gestartet oder bereiten diese vor. Sie orientieren sich an den Erfahrungen im Land Brandenburg.