Meine letzte Praktikumswoche begann am Montag mit einer Zoom-Team-Sitzung. Danach habe ich den Pressespiegel vorbereitet und an Petra und die anderen verschickt. Diesen Montag hatte ich Home-Office, da ich noch an einem Online-Seminar teilgenommen habe. Thema dieses Seminars war „Journalismus unter Druck“. Während des Online-Seminars wurde über die Bedeutung des Lokaljournalismus gesprochen und welche wichtige Funktion er im ländlichen Bereich übernimmt. An dem Beispiel der USA, wo in manchen Regionen gar keine lokalen Printmedien existieren, sogenannte „News-Deserts“, ist die Korruptionsgefahr deutlich größer als in Gemeinden, in denen Lokaljournalismus betrieben wird.
Am Dienstag war ich im Landtag. Wie fast jeden Dienstag fand die FraSi am Vormittag statt. Dabei wurde auf die aktuelle Legislaturperiode zurückgeschaut und was bei einer zukünftigen Regierung noch gemacht werden müsste aus grüner Sicht. Ein großes Thema waren die Frostnächte der letzten Wochen. Viele Obstbauern haben große Verluste erlitten, manche verloren sogar 90 % ihrer Ernte. Deswegen mussten viele Landwirte Mitarbeiter entlassen. Nun ging es darum, wie viel das Land Brandenburg den Obstbauern an Entschädigung auszahlen könne. Nach der FraSi hatte ich ein Online-Seminar zum Thema „Digitales Klassenzimmer“. „Sofatutor“ ist die umfangreichste Lernplattform in Deutschland mit 1,5 Millionen Nutzern, wovon 250.000 Lehrkräfte sind. Während des Seminars wurde darüber gesprochen, wie man „Sofatutor“ am besten in Schulen/im Unterricht implementieren kann. Dabei wurde aber auch verdeutlicht, dass Sofatutor klassische Lehrkräfte nicht ersetzen kann, aber in Zeiten von Fachkräftemangel kann es ein unterstützendes Werkzeug für viele Lehrer*innen sein.
Den darauffolgenden Tag habe ich Petra bei einem Bürgerdialog in der Stadthalle Falkensee begleitet. Den Dialog hat Demos (Brandenburgischen Institut für Gemeinwesenberatung) geleitet und der Schwerpunkt lag beim „Umgang mit antidemokratischen Protesten“ im Rahmen der „Demokratiedialoge“. Neben Demos waren Vertreter vom „Bündnis gegen Rechts Falkensee“ präsent, Sie hatten den Termin mit organisiert. Ihr großes zivilgesellschaftliche Engagement hat mich persönlich sehr beeindruckt. In Falkensee gibt es schon länger eine Gruppe von Menschen, welche sich im Verschwörungstheorien-Milieu bewegt. Durch die COVID-Pandemie haben sich Corona-Leugner und Menschen aus der Esoterikszene angeschlossen. Seit dem Ukrainekrieg findet man auch Putin-Freunde auf diesen Montagsdemonstrationen. Diese Gruppe ist extrem heterogen, aber sie eint das Misstrauen gegenüber der Demokratie, der unterschwellige oder offensichtliche Antisemitismus und der Wunsch nach einem autoritären System.
Donnerstag war Christi Himmelfahrt.
Freitag war mein letzter Praktikumstag. Zuerst habe ich den Pressespiegel von zu Hause aus vorbereitet. Danach bin ich ins Wahlkreisbüro nach Falkensee gefahren und habe Paul bei seiner Arbeit an Petras Website unterstützt. Im Vorlauf habe ich ein kurzes „Über mich“-Video von Petra gemacht und dieses musste nun geschnitten und hochgeladen werden. Zudem habe ich meine Wochenberichte auf Petras Website eingestellt und meine Eindrücke von dem Termin am Mittwoch morgen zusammengefasst.
Die Praktikumszeit habe ich sehr genossen und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die Einblicke, die ich im Landtag oder bei den Terminen von Petra bekommen habe, waren sehr spannend gewesen. Ebenfalls zu sehen, welche tägliche Arbeit für Ihren Wahlkreismitarbeiter Paul anfällt und wie viel Vor- bzw. Nachbereitung notwendig ist, fand ich sehr bemerkenswert. Ich bedanke mich recht herzlich für diese außergewöhnlichen sechs Wochen.