10. Mai 2024 | Allgemein, Aus dem Landtag, Havelland

5. Praktikumswoche – Bildungsausschuss, Videoproduktion und Termine im Havelland

Die fünfte Woche begann mit der Teamsitzung via Zoom. Danach habe ich den Pressespiegel vorbereitet, und hab anschließend Paul bei seinen täglichen Tätigkeiten im Falkenseer Büro unterstützt. Für ein kommendes Treffen in einer Müllverbrennungsanlage in Premnitz sollte ich im Internet recherchieren, ob es Kritik oder negative Erfahrungen gab. Zudem sollte ich mir die Website von Energy from Waste anschauen, um deren Selbstdarstellung zu studieren. 2018 gab es eine Bürgerinitiative (BI) die gegen einen Ausbau einer Fernwärmeleitung nach Brandenburg an der Havel war, da die 20 Kilometer lange Leitung durch ein Naturschutzgebiet geht. Außerdem gab es Kritik an dem hohen Wasserverbrauch.

Am Dienstag war ich bei Petra im Landtag. Wir haben ein kurzes „Über mich“-Video für Ihre Website aufgenommen und vorbereitet. Um 15 Uhr begleitete ich sie in den Bildungsausschuss mit den Mitgliedern des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport. Die AfD hatte einen Antrag zur Durchführung einer Sondersitzung zu Gewalt an Schulen in Brandenburg gestellt. Anlass dazu war die Schlägerei in Cottbus, bei der mehrere Menschen starke Körperverletzungen erlitten haben, darunter auch eine Lehrerin, welche die Situation deeskalieren wollten. Die AfD unterstellte im Ausschuss einen Zusammenhang mit dem hohen Migrationsanteil an der Schule und der daraus resultierenden Gewalt. Zwar zeigen Statistiken, dass die Gewaltbereitschaft in den letzten Jahren gestiegen ist, aber nach Aussage der Polizei war die Schlägerei ein Zufall und hätte auch an einem anderen Ort in Cottbus passieren können. Natürlich gibt es auch Probleme aufgrund des hohen Migrationsanteils an einigen Schulen, aber gerade  die Schulleitung der Schmellwitzer Oberschule ist sehr engagiert und stolz auf die Arbeit, die sie leisten. Die AfD bot zudem wenig konstruktive Gegenvorschläge. Gegen Ausländer zu hetzen und die Migrationsqupte zu begrenzen ist keine nachhaltige Lösung. Vielmehr brauchen wir größere Anstrengungen für die Integration und mehr Schulsozialarbeit. Nach der AfD ist aber die Ausländerkriminalität das größte Problem und nicht etwa gewalttätiger Rechtsextremismus. Um es klar zu stellen: Jegliche Art von Gewalt ist falsch und verwerflich.

 

Mittwoch war der 1. Mai.

 

Am Donnerstag hatte Petra drei Termine in Rathenow. Paul und ich begleiteten sie dabei. Zuerst haben wir den Leiter des Jugendclubs Oase getroffen, der über seine Arbeit mit Jugendlichen berichtete. Im Jugendclub sind nach deren Angaben knapp 39 unterschiedliche Nationalitäten vertreten. Die Kinder und Jugendlichen organisieren sich zum größten Teil selbst. Es gibt ein großes Wohnzimmer, wo die Jugendlichen sich entspannen und ihre Hausaufgaben machen können, einen Spielraum mit einer Tischtennisplatte, einem Billardtisch und einer Dartscheibe. Zudem eine komplett ausgestattete Küche sowie einen Proberaum mit Schlagzeug, Gitarre und Keyboard. Die interkulturellen Differenzen spielen bei den Kindern gar keine Rolle und vor allem die Kinder schiitischen Glaubens haben großes Interesse am interreligiösen Austausch. Es gibt eine 0 % Gewalt- und Drogenpolitik in der Oase. Der Leiter erzählte uns zudem von den Schwierigkeiten, im Umgang mit Eltern mit rechtsextremen Tendenzen oder auch mit starker islamischer Prägung.

 

Der Termin mit dem Bürgermeister wurde leider abgesagt und wir sind dann direkt zur Müllverbrennungsanlage in Premnitz gefahren. Vor Ort hat uns der Geschäftsführer empfangen und uns bei einem Rundgang die Anlage gezeigt. Die Kritik an dem hohen Wasserverbrauch konnte er nicht nachvollziehen, da das Wasser aus der Havel nur zum Kühlen verwendet wird und danach wieder zurück in die Havel eingespeist wird. Die Besichtigung und Einblicke in die Müllverbrennungsanlage mitsamt der Stromproduktion waren sehr spannend. Freitags habe ich Paul im Wahlkreisbüro unterstützt. Wir haben das „Über mich“-Video ausgewertet, geschnitten und andere organisatorische Arbeiten erledigt1.

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