Am letzten Mittwoch war ich bei einer ebenso spannenden wie wichtigen Dialogveranstaltung von demos – dem Brandenburgischen Institut für Gemeinwesenberatung in Falkensee. Vom Morgen bis zum späten Nachmittag sprachen wir intensiv über die brandaktuelle Frage, wie wir als Gesellschaft mit antidemokratischen Protesten umgehen und welche Strategien wir dagegensetzen können.
Laura Schenderlein von den Mobilen Beratungsteams führte mit vielen Hintergrundinformationen zu der Entwicklung der antidemokratischen Proteste seit 2014-15 in die Veranstaltung ein.
Sie skizzierte die Entwicklung bis heute. Silvia und Tom Schaak, engagierte Bürger*innen vom „Bündnis gegen Rechts Falkensee“ zeigten uns danach in einer Präsentation und bei einem Spaziergang durch Falkensee, wie sich die lokale Zivilgesellschaft gegen rechtsextreme Demos und Aktionen wehrt.
Sie berichteten von den Aktionen des Bündnisses gegen Rechts und von vielen weiteren Initiativen, wie der parteiübergreifenden Aktion junger SVV-Kandiat*innen vor der Stadthalle. Diese rufen dort auf einem großen Plakat als „Jugend für Falkensee“ zum Wählen auf. Sie wollen explizit die Interessen junger Falkenseer*innen vertreten und ihnen als Ansprechpersonen dienen.
Während des Rundgangs berichteten die Schaaks uns aber auch von den hiesigen rechtsextremen und antidemokratischen Umtrieben, wie dem Compact-Magazin von Jürgen Elsässer und den häufigen Auftritten von Verschwörungstheoretiker Daniele Ganser in der Stadthalle. Außerdem erzählten sie uns von den wöchentlichen Montagsdemos von Putin-Anhängern, Corona-Leugnern und Menschen aus anderen Verschwörungserzählungs-Milieus in Falkensee.
Moderiert von Nico Scuteri tauschten wir uns abschließend mit vielen Expert*innen über die verschiedenen Handlungsstrategien im Kampf für unsere Demokratie aus. Uns allen ist klar: Wir dürfen und werden die öffentlichen Räume nicht Rechtsextremen und Antisemiten überlassen! Nur weil eine Gruppe sehr laut ist und Hass und Hetze verbreitet, bedeutet das noch lange nicht, dass die Gesellschaft in ihrer Breite dahintersteht. Im Kampf gegen Rechts braucht es in jedem Fall eine starke Zivilgesellschaft. Daher bin ich sehr froh, dass die Falkenseer Bürger*innen mehrheitlich so engagiert sind und möchte allen danken, die sich vor Ort so stark dafür einsetzen!